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Schiedsrichter: 14 Häftlinge ausgebildet
"Anstoß für ein neues Leben" heißt die bundesweit einzigartige Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung zur Resozialisierung jugendlicher Strafgefangener. Gemeinsam mit starken Partnern ist es das Ziel, die Jugendlichen aktiv auf die Zeit nach der Haftentlassung vorzubereiten.
In der Herforder Jugendvollzugsanstalt (JVA) wurden 14 Häftlinge als Schiedsrichter ausgebildet. Auch zwei der Angestellten der JVA nahmen an dem Lehrgang teil und absolvierten die Prüfung erfolgreich. “Ob die Häftlinge dann tatsächlich später einmal Spielleitungen übernehmen werden, wird sich nach ihrer Entlassung klären”, wissen die beidem Lehrwarte Tobias Patzer und Glen Westerfeld, die den Lehrgang vom Kreisschiedsrichterausschuss des FLVW Herford leiteten.
Teilnehmen an dem Lehrgang durften sowohl Häftlinge aus dem DFB-Projekt sowie aus der Fußballgruppe der JVA, die durch gute Führung aufgefallen sind und sich in ihrer Freizeit sportlich engagieren.
Während der Haftzeit sollen die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimal auf die Zeit nach ihrer Inhaftierung vorbereitet werden. Es sollen so Voraussetzungen für eine schnelle und erfolgreiche Resozialisierung geschaffen werden. Dabei kommt es entscheidend auf das Engagement der Jugendlichen an, wie Ralph-Uwe Schaffert, DFB-Vizepräsident und Vorsitzender der Sepp-Herberger-Stiftung, betont: „Im Rahmen der Initiative bieten wir gemeinsam mit unseren Partnern den jugendlichen Strafgefangenen vielseitige Chancen und Möglichkeiten. Alle Bemühungen können aber nur dann erfolgreich sein, wenn die jungen Gefangenen bereit sind, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und ihre Chance zu ergreifen.“
“Über drei Tage wurden die jungen Häftlinge in der Regelkunde ausgebildet”, berichtet Patzer. Das Programm umfasste sowohl Theorie als auch aktive Praxis-Einheiten auf dem Fußballplatz. “So gab es neben der umfangreichen Regelschulung, in der Regel 1- 17 unterrichtet wurden, immer wieder kurze Praxisphasen, in der die Häftlinge die Möglichkeit bekamen, das gelernte dann auf dem Platz umzusetzen”, erklärt der Lehrwart. “Die Schiedsrichterei bringt einem nicht nur Regeln des Fußballes bei, sondern auch des gesellschaftlichen Miteinanders, der Disziplin und des gegenseitigen Respekts, deshalb ist sie Teil des Resozialisierungsprojekt des DFB”, ergänzt Westerfeld. “Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und zu lernen, warum Entscheidungen auf dem Platz teilweise trotz Unverständnis getroffen werden”, betont er. Mithilfe der zur Verfügung gestellten Lernmaterialen wurde das Lernen erleichtert und die Prüflinge konnten sich auf die abschließende Prüfung vorbereiten.